Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Obernbeck

Der Innenraum

Ein Saalbau mit umlaufender Empore

Die Kirche wurde als Saalbau errichtet mit einer umlaufenden Empore, die möglichst viele Menschen möglichst nah an das Sanktuarium heranbringen soll. Der hintere Teil der Kirche kann durch bemalte Jalousien abgeteilt werden. Das 400 qm große und mit einer blau gefassten Kassettierung versehene Tonnengewölbe gilt als Abbild des Himmels über der Erde. Die Wände werden mit echten Kaseinfarben ausgemalt.

Die Prinzipalstücke sind aus Baumberger Kalksandstein gefertigt und vielfach mit Sinnbildern aus dem apokalyptischen Bilderkreis geschmückt. Der gewählten Farben Weiß und Gold gelten in der christlichen Farbsymbolik als die höchstrangigen Farben. Das romanisierende Kreuz mit Titulus und Gloriole ist 4,10 m hoch. Der Taufstein zeigt einen oktogonalen Aufbau. Die Kombination 7+1 ist ein Hinweis auf die neue Schöpfung, an welcher der Täufling Anteil bekommt.

Der Altarraum

Der mit einem Quadermuster versehene Triumphbogen als Hoheitszeichen für die Herrschaft und Größe Gottes markiert den Eingang zum Sanktuarium. In der Apsiskalotte ist der Namensgeber der Kirche zu sehen, der wiederkommende Christus als „maiestas domini“, umgeben von 450 Sternen in der Sphaira als Attribut der Herrschaft Christi. Der Gewölbescheitel im Vorjoch des Chorraums ist der Ort der göttlichen Erscheinung und Gott selbst (hier: „manus dei“) vorbehalten, umgeben von geflügelten Wesen, die später als Symbole der vier Evangelisten gedeutet werden. Die Evangelistensymbole wiederholen sich auf den Metallbeschlägen der Altarbibel, einer Stiftung der Kaiserin Auguste Victoria zur Einweihung der Kirche.

Die Fenster

Der Schmuck der drei Rundbogenfenster in der Apsis ist jeweils ein Medaillon, in welches ein Portrait biblischer Zeugen aus dem Alten und Neuen Testament eingearbeitet ist. Das schönste und aufwändigste Fenster befindet sich jedoch oberhalb der Orgelempore. Es zeigt den König David als Repräsentanten der Gott lobenden Menschheit, assistiert von Tuba-Engeln als Träger der himmlischen Liturgie. Im Kirchsaal sind als Fenster oben zehn Dreier- und unten zehn Zweiergruppen eingesetzt. Das Licht kommt vom Himmel auf die Erde, deswegen sind oben mehr Fenster als unten vorgesehen. Sie stammen aus der Westfälischen Glasmalerei und Kunstglaserei in Bielefeld. Mit ihrer teilweise aufwändigen Jugendstilverglasung gehören die Fenster zum wertvollen Kunstgut der Kirche und sind ein Grund dafür, dass sie seit dem Jahr 1983 zusammen mit dem Pfarrhaus unter Denkmalschutz steht.